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Clemens-Sels-Museum Sonderausstellung: “Die Belagerung durch Karl den Kühnen”

Juli 1474: 14.000 Ritter und Soldaten aus Frankreich, Belgien, Italien, England und den Niederlanden umzingeln Neuss. Eine der größten Belagerungen des Mittelalters beginnt. Die Angreifer beschießen Neuss mit einer hochmodernen Artillerie und versuchen immer wieder, die Stadt zu erstürmen. Erst zehn Monate später beendete das Reichsheer unter Führung des deutschen Kaisers Friedrich III. die Belagerung.

Auslöser für die Belagerung war ein Streit um den Thron des Kölner Erzbischofs. Der abgesetzte Bischof Ruprecht von der Pfalz hatte Karl den Kühnen, den mächtigen Herzog von Burgund, zur Hilfe gerufen. Dieser wollte Neuss erobern, da die Stadt auf der Seite von Ruprechts Gegner stand. Neuss war damals eine kleine, aber stark befestigte Stadt.

In Europa einzigartige archäologische Funde vom mittelalterlichen Schlachtfeld vor Neuss – darunter Helme, Schwerter, Steigbügel oder Kanonenkugeln – zeugen von den harten Kämpfen und davon, wie die etwa 4.000 Einwohner*innen der Stadt Neuss damals lebten. Die Objekte stammen aus Neusser Bürgerhäusern, Klöstern sowie Burgen und werden erstmals vollständig in einer Ausstellung zu sehen sein. Die neue Sonderausstellung „Neuss 1474. Belagerung durch Karl den Kühnen“ ist eine Zeitreise zurück in die mittelalterliche Stadt für Groß und Klein!

Spannende Themenbereiche erwarten die Besucher*innen in den einzelnen Ausstellungsräumen, die den Alltag in der belagerten Stadt, Klöster und Kirchen, die Waffenfunde sowie die Schlacht am Reckberg eindrucksvoll belegen.

Ein Highlight der Ausstellung ist die Darstellung eines möglichen Verlaufs der Schlacht am Reckberg im Jahr 1475. Dazu haben die beiden Media-Künstler Sean Fortune und Frederic Printz erstmals die Truppenbewegungen auf dem Schlachtfeld mithilfe einer Animation visualisiert und lassen die Besucher*innen in ein mittelalterliches Spektakel eintauchen.

Die Sonderausstellung im Clemens Sels Museum Neuss läuft bis zum 29. September.