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Arbeitsgruppe berät über Schulentwicklung

Die Diskussionen über die Zukunft der weiterführenden Schulen in Neuss soll erneut in einer Arbeitsgruppe mit Eltern, Lehrern, Politik und Verwaltung geführt werden. Das hat der Schulausschuss gestern auf Vorschlag von SPD und Grünen beschlossen. „Eine solche Runde ist der richtige Ort, um gemeinsam an durchdachten Lösungen für die Neusser Schullandschaft zu arbeiten“, sagt der Schulausschuss-Vorsitzende Ralph-Erich Hildebrandt. Zudem hat die SPD in der gestrigen Sitzung erste Ideen präsentiert: Sie will die Schulen mit geringen Anmeldezahlen besser ausstatten und Schülern im Neusser Süden über die Einrichtung eines Schuleinzugsbereiches einen langen Schulweg in die Innenstadt ersparen.

Zugleich übt die SPD auch Kritik am Verhalten der Neusser CDU in der ersten Runde der Arbeitsgruppe Schulentwicklung. „Wir haben über ein Jahr lang mit allen Beteiligten diskutiert“ “, sagt Jascha Huschauer, der schulpolitische Sprecher der SPD. „Von der CDU kam da kein einziger Vorschlag.“ Unterstützt wurde Huschauer im Schulausschuss dabei unter anderem von Achim Fischer, dem Sprecher der Neusser Schulleiter.

Verwundert zeigt sich die SPD über den CDU-Vorschlag, vorschnell ein weiteres Gymnasium einzurichten. Von der CDU gab es bislang keinen Widerspruch, als die Gymnasial-Schulleiter ihren Wunsch formulierten, dass „nicht regelmäßig weit mehr als 50 Prozent der Grundschüler an die Gymnasien übertreten“. Aus Sicht der SPD ist die Sache klar: „Die Neusser CDU gefährdet mit ihrem Verhalten den Schulfrieden, den wir in Neuss gefunden hatten“, so Jascha Huschauer. Mit Hinblick auf die Arbeitsgruppe sagt er: „Ich wünsche mir, dass diesmal offen und ehrlich gesprochen wird und – sollten wir zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen – diesmal die Beteiligten auch im Nachgang dazu stehen.“

Ein Problem in der aktuellen Schullandschaft ist die Konzentration im Neusser Süden. Gymnasium und Gesamtschule Norf sind derzeit auch bei Kindern beliebt, die in der Innenstadt wohnen. „Für Kinder zum Beispiel aus Rosellerheide ist der Schulweg zu anderen Schulen allerdings sehr lang“, sagt der Schulausschuss-Vorsitzende Ralph-Erich Hildebrandt. Daher schlägt die SPD vor, ein Schuleinzugsbereich für Gymnasium und Gesamtschule Norf einzurichten. Kinder aus Rosellen, Rosellerheide, Allerheiligen, Norf und Uedesheim würden dann auf jeden Fall einen Platz bekommen. Kinder aus anderen Stadtteilen erst, wenn darüber hinaus noch Kapazität ist.

Bei den Gymnasien schwankt immer ein wenig hin und her, welche Schule mal stärker oder weniger stark gefragt ist. Bei den Gesamtschulen haben aber zwei Schulen nun länger etwas schlechtere Zahlen. „Diese Schulen sollten wir unterstützen und ihnen eine gute Profilbildung ermöglichen“, sagt Ralph-Erich Hildebrandt. Dazu gehört aus Sicht der SPD eine höhere Priorisierung bei Sanierungsmaßnahmen sowie eine bessere Ausstattung dieser Schulen mit Mobiliar, Lehr- und Unterrichtsmitteln.

Zudem will die SPD Neuss nochmal einen Appell an die Landesregierung richten. Die müsse ermöglichen, dass die Schulformempfehlungen der Grundschulen beim Anmeldeverfahren an den Gymnasien als Kriterium berücksichtigt werden können. „Eltern verstehen nicht, wenn ihr Kind mit uneingeschränkter Gymnasial-Empfehlung abgelehnt wird, während zeitgleich ein Kind mit nicht mal eingeschränkter Gymnasial-Empfehlung angenommen wird“, sagt Ralph-Erich Hildebrandt. Dies sei aber die aktuelle Vorgabe des Landes. Daher müsse es dort eine Änderung geben.