Die Radwege in Neuss sollen zukünftig besser gepflegt und „in Schuss gehalten werden“ und die Stadt Neuss soll zukünftig härter gegen zugeparkte Radwege vorgehen. Das sind die Kernforderungen eines Antrages, den die SPD Neuss am 17. Juni auf die Tagesordnung des Planungsausschusses gesetzt hat. „Wir möchten die Stadt Neuss beauftragen, an einem entsprechenden Konzept zu arbeiten“, erklärt der Neusser SPD-Vorsitzende Sascha Karbowiak.
Denn im aktuellen „Fahrradklima-Test“ des Radfahrvereins ADFC gehören der Wunsch nach einer besseren Pflege der Radwege, die kurzfristige Behebung von kleineren Schäden und eine stärkere Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen zu den Kategorien, bei denen sich viele Radfahrer weitere Verbesserungen wünschen. „Das deckt sich auch mit unseren Bürgeranfragen aus den vergangenen Wochen“, erläutert Sascha Karbowiak.
Daher möchte die SPD Neuss klären lassen, wie Schäden an Radwegen gemeldet und möglichst kurzfristig behoben werden können. Denkbar wäre aus Sicht der SPD etwa, dafür einen eigenen Punkt in der Mängelmelder-App der Stadt aufzunehmen. „Wir könnten uns hier beispielsweise vorstellen, dass die bereits vorhandene Mängelmelder-App um den Auswahlpunkt ‚Schäden oder Mängel an der Radfahr-Infrastruktur‘ erweitert wird“, sagt der SPD-Stadtverordnete und passionierte Radfahrer Marc Bohn. „Dies würde die schnelle Meldung von Schäden an den Radwegen deutlich erleichtern“, sagt er.
Karbowiak ist es wichtig zu betonen, dass die Stadt Neuss unter Bürgermeister Reiner Breuer in den vergangenen Jahren die Stärkung des Radverkehrs kontinuierlich vorangetrieben hat. So wurden an vielen Stellen wichtige Lücken im Radwegenetz geschlossen und weitere Einbahnstraßen für den Radverkehr freigegeben. Außerdem ist die Stadt Neuss vor einigen Jahren Mitglied in der „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Kreise und Gemeinden (AGFS)“ geworden und hat sich damit verpflichtet, weiter an einer fahrradfreundlichen Stadt zu arbeiten.
Als „Luftnummer“ kritisiert Karbowiak die aktuelle „Radverkehrsoffensive“ von CDU und Grünen. „Beide Parteien versuchen jetzt kurz vor der Wahl das nachzuholen, was sie mehrere Jahre lang im Stadtrat blockiert haben“, so Karbowiak. Die Öffnung der Kanalstraße für den Radverkehr wurde beispielsweise von beiden Parteien über ein Jahr lang verhindert. Und auch die Initiative der SPD Neuss, in den Stadtteilen und in der Innenstadt weitere Fahrradboxen aufzustellen, wurde von beiden Parteien monatelang blockiert. „Und als Gipfel der Dreistigkeit bringen beide Parteien einige Monate später einen fast identischen Antrag in den Stadtrat ein“, kritisiert Karbowiak. Er ist sich sicher, dass die Neusserinnen und Neusser wissen, dass es eine ehrliche „Mobilitätswende“ nur mit der SPD Neuss geben wird.