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Neusser Bäderlandschaft im Fokus: Rat und Sportausschuss befassen sich mit der Bäderzukunft – Mein Einsatz fürs Schwimmen!

Am 8. Juli hat die städtische Bäder und Eissporthalle GmbH (NBE) mit ihren beiden Geschäftsführern Stephan Lommetz und Matthias Braun dem Rat der Stadt Neuss und dem Sportausschuss das „Bäderkonzept 2030+“vorgestellt. Fachliche Unterstützung bekamen die Geschäftsführer dabei vom Bäderexperten Prof. Dr. Christian Kuhn. Ziel ist es, die Weichen für eine zukunftsfähige Bäderlandschaft in Neuss zu stellen.

Grundlage des Konzepts ist ein Ratsbeschluss aus dem März 2023. Darin beauftragte der Rat die Neusser Bäder und Eissporthalle GmbH (NBE) mit der Entwicklung einer Neukonzeption zur „Sicherung und Finanzierung einer attraktiven, klimaschonenden und zukunftsfähigen Bäderstruktur“ mit dem Zielhorizont des Jahres 2030. Die NBE ist eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Neuss GmbH, die den Betrieb der Neusser Bäder und der Eissporthalle verantwortet.

Ausgangspunkt des Konzeptes ist eine wissenschaftlich fundierte Analyse der bestehenden Standorte sowie des zukünftigen Bedarfs. Dabei wurde deutlich: Einige Bäder in Neuss – insbesondere das große Stadtbad in der Neusser Innenstadt und das kleine St. Konradbad in Gnadental – sind in die Jahre gekommen und teils stark sanierungsbedürftig. Das St. Konradbad ist aufgrund seiner Sanierungsbedürftigkeit seit drei Jahren geschlossen. Gleichzeitig wächst der Bedarf, insbesondere im Bereich des Schulschwimmens. Deshalb ist für die Stadt Neuss entscheidend: In allen erstmals vorgestellten Varianten kann und muss der benötigte Flächenbedarf für den Schulschwimmunterricht vollumfänglich abgedeckt werden.

Präsentiert wurden insgesamt sieben Varianten – sie reichen vom Erhalt und der Sanierung aller Standorte über die Konzentration auf ein neues zentrales Schwimmzentrum am Südbad bis hin zum vollständigen Neubau eines Stadtbades in der Innenstadt, etwa auf dem Wendersplatz oder an der Hafenkante Süd. Neben Fragen der Wirtschaftlichkeit und langfristigen Betriebsfähigkeit spielen dabei auch städtebauliche Aspekte eine Rolle. Dies auch insbesondere im Hinblick auf mögliche Synergien mit angrenzenden Stadtquartieren, wie dem neuen Hammfeld.

Varianten Des Bäderkonzepts 2030+

Variante / Standorte / Wasserfläche Schulschwimmen

Ergebnisstabilisierung (Schließung Stadtbad + St. Konradbad) / Nordbad, Südbad / Reicht nicht aus

Sanierung aller Standorte / Alle vier Standorte  / wird erfüllt

Sanierung + Lehrschwimmbecken am Südbad (LSB)  / Nordbad, Südbad, Stadtbad (+LSB) / wird erfüllt

Schwimmzentrum Südbad Nordbad / Südbad (Neubau Schwimmzentrum) / wird erfüllt

Neubau Wendersplatz / Nordbad, Südbad, Stadtbad (Neubau Wendersplatz) / wird erfüllt

Neubau Hafenkante Süd / Nordbad, Südbad, Stadtbad (Neubau Hafenkante Süd) / wird erfüllt

Sanierung + LSB im Stadtbad / Nordbad, Südbad, Stadtbad (+LSB) / wird erfüllt

Die Varianten mit Neubauten sehen keine Sanierung und Wiedereröffnung des kleinen St. Konradbades in Gnadental vor. Die Stadt Neuss stellt deshalb bereits vertiefte Überlegungen zur rein schulischen Nutzung der Gebäude an.

Die Investitionskosten der vorgestellten Varianten liegen – je nach Umfang – zwischen rund 22 und 75 Millionen Euro. „Die Entscheidung, welche Variante umgesetzt wird, ist eine Weichenstellung für die kommenden Jahrzehnte. Umso wichtiger ist eine belastbare Entscheidungsgrundlage, wie sie mit dem Konzept jetzt vorliegt“, betont Bürgermeister Reiner Breuer. „Die Politik muss entscheiden, ob sie auf zwei Standorte im Süden und Norden oder auf drei Standorte mit Erhalt des Stadtbades setzt. Erst dann kann eine Sanierung oder ein Ersatzneubau näher geplant werden.“ Klar sei aber auch: Sanierung und Neubau der Bäder lassen sich nicht alleine aus Mitteln der Stadtwerke oder städtischen Mitteln stemmen. „Wir brauchen durch Fördermittel eine Beteiligung des Landes, bzw. des Bundes, die wir im Detail prüfen, sobald die Programme vorliegen”, so Breuer. Chancen auf eine Förderung bestehen nach Einschätzung der Stadt Neuss durchaus: Auf Bundesebene ist im Koalitionsvertrag ein hoch dotiertes Sportstättenprogramm vorgesehen, das besonders auch Schwimmbäder in den Blick nimmt – um die Sportinfrastruktur zu verbessern und die Schwimmfähigkeit zu fördern.

Eine politische Entscheidung zur Umsetzung des Bäderkonzepts ist nach aktuellem Stand spätestens im ersten Halbjahr 2026 möglich. Vorher sollen die Hauptnutzergruppen – insbesondere Schulen und Sportvereine – intensiv in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Ebenso sollen die städtebaulichen Auswirkungen der vorgeschlagenen Standorte für die Ersatzneubauten näher analysiert und bewertet werden.

Als Vorsitzender des Aufsichtsrates der NBE habe ich den Prozess eng begleitet und werde ich mich weiterhin für das Ziel engagieren die Wasserflächen zum Schwimmen in unserer Stadt zu erhalten und den privaten Nutzern, dem Schulsport und den Vereinen gute Möglichkeiten zu bieten. Ein Innenstadtstandort gehört aus meiner Sicht auf jeden Fall dazu !