Die Kooperation aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und UWG/Aktiv für Neuss startet eine Offensive für mehr Schwimmunterricht in der Stadt Neuss. Mit einem Antrag soll die Stadtverwaltung beauftragt werden, gemeinsam mit den für die Schwimmbäder verantwortlichen Stadtwerken Neuss, dem Stadtsportverband und den Sportvereinen ein entsprechendes erweitertes Konzept auszuarbeiten. Beraten wurde der Antrag am 17. Februar in der Sitzung des Sportausschusses. Aufgrund der Corona-Sondersituation können die Ausschüsse, die aktuell als ZOOM-Sitzung stattfinden, keine Beschlüsse fassen.
„Mehrere Studien belegen, dass mittlerweile rund ein Drittel aller Kinder nicht oder nur unzureichend schwimmen können, wenn sie die Grundschule verlassen“, erklärt Dietmar Dahmen als sportpolitischer Sprecher der SPD Neuss. Hinzu kommt, dass auch die Schwimmbäder in Neuss seit November aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen bleiben müssen. Das ist besonders gravierend für den Schwimmunterricht der Kinder. „Daher möchten wir mit unserem Antrag sicherstellen, dass schon jetzt mit allen beteiligten Akteuren geprüft wird, wie die Schwimmkurse nach der Öffnung der Schwimmbäder deutlich ausgeweitet werden können”, so Dietmar Dahmen.
Die drei Kooperationspartner haben sich bereits in ihrem Kooperationsvertrag darauf verständigt, das Angebot an Schwimmunterricht und Schwimmkursen in der Stadt Neuss zu erweitern. So soll die Stadt Neuss unter anderem prüfen, ob das im Jahr 2015 von den Stadtwerken gestartete Pilotprojekt „Jedes Kind muss schwimmen lernen” ausgeweitet werden kann. „Bei dem Projekt arbeiten die Stadtwerke schon heute eng mit den Schulen zusammen, um an den Wochenenden zusätzliche Schwimmkurse für Grund- und Förderschüler*innen anbieten zu können”, erklärt Heinz-Peter Urbach als sportpolitischer Sprecher von UWG/Aktiv für Neuss. Da das Projekt von vielen Eltern und Lehrern begrüßt wurde, soll nunmehr eine flächendeckende Ausweitung des Angebotes und zusätzliche Intensivkurse in den Schulferien zeitnah geprüft werden.
Die Kooperationspartner verweisen außerdem darauf, dass der Schwimmunterricht auch für die Entwicklung von jungen Kindern sehr wichtig ist. Denn im Wasser können Kinder unterschiedliche Sinnes- und Bewegungserfahrungen machen. Zugleich wird das Gleichgewichtsempfinden geschult, denn Kinder müssen sich mit Händen und Füßen über Wasser halten. „Diese Reize sind in der Entwicklung eines Kindes sehr wichtig, denn somit lernen die Kinder ihren Körper besser kennen und wissen, wie sie auf verschiedene Situationen reagieren müssen und wo deren Grenzen liegen“, sagt Bettina Weiß als Mitglied des Sportausschusses für Bündnis 90/Die Grünen . Außerdem stärkt das Schwimmen die Abwehrkräfte, regt den Kreislauf an und beugt Haltungsschäden und Verspannungen vor. Nicht zu vergessen ist, dass die Maßnahmen der Pandemiebekämpfung größtenteils zu Lasten der Kinder und Jugendlichen gehen. Daher soll dem Bewegungsmangel durch entsprechende Konzepte und Angebote entgegengetreten werden. „Schwimmen leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge unserer Kinder”, erklärt Pedro Hernandez Lopez als sportpolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen abschließend.