Die Innenstadt von Neuss steht vor einem großen Wandel, der mit der Schließung der Galeria Kaufhof bereits begonnen hat. „Handel ist Wandel“ und der klassische stationäre Einzelhandel in Geschäften und großen Warenhäusern verliert zunehmend an Bedeutung, da auch immer mehr Filialisten ihre Waren zukünftig verstärkt oder nur noch über das Internet anbieten wollen.
Der Rückzug des Einzelhandels aus der Fläche setzt oftmals Trading-Down-Prozesse in Gang oder bedingt je nach Lage und Immobilie sogar langfristige Leerstände. Was heute noch belebte Einkaufsstraßen sind, könnte in Zukunft an Attraktivität verlieren. Um sich auf diesen Wandel vorzubereiten, hat die Stadt Neuss eine umfassende Machbarkeits- und Entwicklungsstudie beauftragt, die den Fokus auf die großen Handelsimmobilien (Konvent, C&A, H&M, Woolworth) legt. Ihr Ziel: herausfinden, wie diese Gebäude in den kommenden fünf bis zehn Jahren sinnvoll und zukunftsfähig genutzt werden können. Im Zentrum steht dabei eine Frage:
Welche Potenziale bieten die Neusser Einzelhandelsgroßimmobilien zukünftig für eine attraktive und lebendige Innenstadt?
Die Studie, die vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Programms “Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren Nordrhein-Westfalen” gefördert wird, soll konkrete Entwicklungsperspektiven für das Herz der Stadt aufzeigen. Im Fokus steht eine vielfältige Innenstadt, die nicht allein vom klassischen Einzelhandel lebt, sondern unterschiedliche Nutzungen und Angebote für alle Generationen vereint.
Die Stadt lädt alle Neusserinnen und Neusser ein, sich aktiv am Entwicklungsprozess zu beteiligen. Den Auftakt macht eine Befragung am Mittwoch, 23.07., direkt in der Innenstadt. An zwei Standorten gibt es die Möglichkeit sich zu beteiligen. Von 14:00 bis 16:00 Uhr vor dem ehemaligen Galeria Kaufhof (Konvent/Ecke Niederstraße) und von 16:00 bis 18:00 Uhr auf dem Feierabendmarkt auf dem Freithof.
Hier können Bürger*innen ihre Ideen, Hinweise und Wünsche für eine lebendige Innenstadt äußern. Diese Rückmeldungen fließen in die weitere Planung ein und helfen dabei, ein realistisches und tragfähiges Zukunftsbild zu zeichnen.
An der Studie wirken neben der Stadt Neuss drei beauftragte Planungsbüros mit. Die Stadt Neuss, die sich schon seit jeher mit der Innenstadtentwicklung auseinandersetzt, bewahrt bei der Studie den Überblick. Architekt*innen und Stadtplaner*innen von drei Büros bringen ihre Fachexpertise ein: raumwerk.architekten, Urban Catalyst und das Institut für Raumforschung und Immobilienentwicklung – IRI.
Die Stadt Neuss setzt auf einen offenen und transparenten Dialog mit der Bürgerschaft und den Eigentümer*innen. Nur gemeinsam kann es gelingen, die Innenstadt zu einem attraktiven Ort zum Leben, Arbeiten, Einkaufen und Begegnen weiterzuentwickeln.