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Bericht zum japanischen Staudenknöterich

Der Ausschuss für Umwelt, Grünflächen und Klimaschutz hat sich in seiner Sitzung am 11. September mit dem japanischen Straudenknöterich beschäftigt. Die Stadtverwaltung hat hierzu eine umfangreiche Vorlage erarbeitet, die man im Ratsinformationssystem auf www.neuss.de einsehen kann.

Hier eine kurze Zusammenfassung der Mitteilung der Verwaltung:

In den vergangenen Jahren hat sich der japanische Staudenknöterich in den Neusser Grünflächen angesiedelt und teilweise sind dabei flächige Bestände entstanden, die sich zunehmend ausbreiten.

Aufgrund des starken Entwicklungspotentials der Pflanze ist eine Eindämmung dieser Entwicklung ohne den Einsatz chemischer Mittel sehr aufwendig, so dass sich die Verwaltung inzwischen darauf konzentriert, insbesondere die Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit durch den Staudenknöterich zu beseitigen. Unterstützt wird die Verwaltung dabei durch bürgerschaftliches Engagement. In diesem Rahmen wurden auch Fragen zum weiteren Umgang mit dem Staudenknöterich diskutiert. Vor diesem Hintergrund hat die Verwaltung die derzeitige Situation untersucht und eine erste Bestandsaufnahme zur Verbreitung des Staudenknöterichs erstellt. Darüber hinaus wurden Informationen zu möglichen Bekämpfungsmethoden und deren Erfolgsaussichten gesammelt.

Die im Neusser Stadtgebiet relevanten Arten „japanischer Flügelknöterich“ und „Sachalin-Knöterich“ wurden in der zweiten Fortschreibung einer EU-Verordnung aus dem Jahr 2019 nicht mehr als invasive Art gelistet. Da diese Arten nicht mehr als invasiv eingestuft werden, besteht grundsätzlich keine Verpflichtung, ein Management einzuführen.

Maßnahmen zur Kontrolle, Eindämmung oder Beseitigung unterliegen daher der Freiwilligkeit und sind mit erheblichen personellen und finanziellen Anstrengungen sowie häufig mit Schäden für andere Arten verbunden und somit grundsätzlich abzuwägen.

Die Verwaltung hat eigene Erkenntnisse und Meldungen aus der Bürgerschaft zu Staudenknöterich-Vorkommen in einer Übersicht zusammengestellt. Es wurden bisher knapp 60 Standorte mit insgesamt ca. 10.800 m² Größe erfasst, wobei die Ausprägung durchaus unterschiedlich ist von großflächigen gewässerbegleitenden Strukturen bis hin zu kleinen Gruppen oder Einzelpflanzen. Damit liegt die Gesamtfläche zwar noch in einem überschaubaren Rahmen, die Vielzahl der Standorte im Stadtgebiet belegt allerdings eine bereits relativ weite Verbreitung dieser Pflanzen.

In den letzten Jahren hat die Verwaltung vor allem in verkehrssicherheitsrelevanten Bereichen einen Rückschnitt der Bestände durchgeführt, um Sichtbehinderungen oder sonstige Beeinträchtigungen zu beseitigen. Darüber hinaus wurden Befallsherde in Parkanlagen wie dem Selikumer Park oder Stadtgarten auch durch Ausgraben der Pflanzen beseitigt.

Im Rahmen der weiteren Recherche zu geeigneten Bekämpfungsverfahren wurden neben dem Austausch mit verschiedenen Fachfirmen und Dienstleistern der Verwaltung auch die teilnehmenden Kommunen des Vergleichsrings zur Grünpflege bei der KGSt eingebunden, an dem auch die Stadt Neuss teilnimmt. Aus den derzeit teilnehmenden 20 Kommunen kamen umfangreiche Hinweise zu den Fragen nach Monitoring, Maßnahmen und ggf. erfassten Kosten, die im Anhang zur Mitteilung der Verwaltung zusammengestellt wurden.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass auch die anderen kommunalen Ämter und Eigenbetriebe sehr ähnliche Vorgehensweisen anwenden und auch vergleichbare Erfahrungen machen konnten wie sie bisher in der Neusser Verwaltung bekannt waren. Danach erfordert die konsequente Bekämpfung der Pflanze hohe personelle und finanzielle Ressourcen, die in nahezu allen Kommunen nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen.

Die Verwaltung wird die bisherige Vorgehensweise der punktuellen Beseitigung an besonderen Standorten einerseits und der Fokussierung auf den verkehrssicherungsrelevanten Rückschnitt von Beständen andererseits fortsetzen. Sollten zusätzliche Mittel für die Bekämpfung zur Verfügung gestellt werden, würde der Fokus zunächst auf die vollständige Beseitigung kleinerer Einzelvorkommen gelegt werden und erst in einem weiteren Schnitt die Zurückdrängung großer Bestände in Angriff genommen werden.

Foto: Staudenknöterich auf dem Weg von Reuschenberg zur Erft in Richtung Weckhoven. Hier hat die Verwaltung zuletzt einen Rückschnitt umgesetzt.