Im Februar wurden auf dem Südfriedhof, der zwischen Reuschenberg und Holzheim liegt, umfangreiche Baumfäll- und Freischnittarbeiten durchgeführt. Die Baumarbeiten wurden durch die Firma Amprion GmbH beauftragt und sind notwendig geworden, damit die neue Höchstspannungsfreileitung zwischen Osterath und Weißenthurm in Betrieb genommen werden kann, die auch über Neusser Stadtgebiet führt. Um die Stromtrasse ausbauen und sicher betreiben zu können, müssen vertikale und horizontale Sicherheitsabstände zu den Leitungen eingehalten werden, weswegen auf dem Friedhofsgelände ein Schutzstreifen festgelegt wurde. Die Bäume, die sich in diesem Bereich befinden, mussten teils gekürzt und teils vollständig entnommen werden.
Die Grabnutzerinnen und Grabnutzer wurden im Vorfeld mit einem Infobrief von der Stadtverwaltung informiert. Eine Informationsveranstaltung fand in der Mensa der Gesamtschule statt, an der ich auch teilgenommen habe. Die Verwaltung entschuldigte sich für die Kurzfristigkeit dieser Aktionen. Anders ließ sich das leider nicht umsetzen. Auf dem Friedhof standen einige Tage lang Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung sowie der Firma Ampriom zum Gespräch zur Verfügung.
Wie geht es nun weiter? Für die Neugestaltung der betroffenen Friedhofsflächen wird eine Fachplanung erstellt, damit bereits zur Pflanzperiode im Winter 2024/2025 die Neugestaltung beginnen kann. Auf den freigeschnittenen Flächen werden zukünftig flachere Gehölze angepflanzt, die den sicheren Betrieb der Freileitung nicht beeinträchtigen. Die genaue Ausgestaltung der Flächen obliegt unter bestimmten Richtlinien (wie beispielsweise einer Beschränkung der Wuchshöhe) der Stadt Neuss bzw. dem Friedhof. Neben dem Erfüllen der Sicherheitsanforderungen, soll die Neugestaltung attraktiv sein und dem Charakter des Ortes entsprechen. Die Öffentlichkeit wird an der Planung beteiligt werden. Diese Neuplanung soll im Wesentlichen aus der Entschädigung finanziert werden, die die Firma Amprion der Stadt Neuss für den Eingriff in den Baumbestand zahlt.